Tuesday, October 5, 2010

Tintenkiller

Wenn ich mich mit Anja, einer ganz lieben Freundin, austauschen dann chatten wir über die tollsten Themen. Neulich sind wieder sagenhafte Gedanken aus längst vergangen Tagen gesprudelt: Themen waren das Schreiben, unsere Schrift, Füller, Tintenpatronen, Löschblätter und letztendlich Tintenkiller.
Nun habe ich bildliche Erinnerungen dieser tollen künstlichen Stifte in allen Farben vor mir: Weiß mit blauer und gelber Kappe, lila mit weißer und blauer Kappe, gelb mit blauer Kappe zum überstülpen, rot mit weißer und gelber Kappe und gelber Schrift. Die Schrift ließ sich mit dem Geodreieck wunderbar abschaben. Die eine Seite hatte einen blauen Stift, der nicht besonders lang hielt, aber seinen Job, das Überschreiben prima meisterte. Die Löschseite hatte entweder ein spitze oder eine breite Miene, duftete und sagte der königsblauen Schultinte den Kampf an. Man konnte damit einfach rückgängig machen, was man soeben geschrieben hatte. Einfach Löschen. Schwamm drüber, drüber schreiben und korrigiert ist, was man nicht für richtig hält. Stell dir vor, du hast nun im wahren Leben einen Tintenkiller einstecken. Du stellst einen Fehler fest, nimmst den Wunderstift gehst drüber und weiter geht es; das wäre doch was? Wenn es mal wieder dicke Luft gibt, Meeting mit dem Chef, Abteilungs- oder Vereinssitzung, (Streit)Gespräch mit dem Liebespartner, so stecke dir doch einen Killer ein. Frage dein Gegenüber ob wir damit drüber gehen möchten. Viel wichtiger noch: Stell ihn dir als imaginäres Superwerkzeug vor. Du hast einen Fehler gemacht, Mist gebaut und nun steckst du im Schlamassel. Nimm nun den Killer und geh drüber, lösche weg was dich belastet, korrigiere, überschreibe. Es entstehen kleine Schönheitsfehler, das beschriebene Blatt wird beansprucht, wenn es ganz schlimm kommt auch verwundet: Du willst den Fehler weg killen und machst dabei ein Loch ins Blatt.
Zeig dass du Mut zur Hässlichkeit hast, lasse dich nicht davon abhalten, deine Fehler zu korrigieren. Auch wenn das Detail beim ersten Blick grässlich aussieht, was zählt ist das Big-Picture. So hast du mit einem Tintenkiller eine ideale Möglichkeit Brücken zu bauen.
Hattet ihr schon Situationen, wo ihr euch einen Tintenkiller gewünscht hättet oder schon mal den imaginären Real-Life Tintenkiller angewendet? Postet eure Kommentare!

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