Steve Jobs 2005 in Stanford about live, death, success and entrepreneurship.
Greatway-Attitude is for you. My name is Georg Wanek and I want you to find positive and inspiring content to create more joy, optimism and happiness in your life! Please discuss the articles, give feedback, recommend the blog or engage with me if you want to contribute. Stay here for a view minutes, enjoy reading some of the articles and get some takeaways for a great mental state. Attitude is everything!
Saturday, June 25, 2011
GreatWord´s
“The poor man is not the man without a cent. A poor man is the one without a dream” - Henry Ford
Thursday, June 23, 2011
Goals and Expectations – Tina's Half Marathon experience
Ziele zu Erreichen und seinen Erwartungen zu entsprechen kann unter Druck setzen und auch richtig erfolgreich machen. Tina aus Hessen, eine Freundin, der mein Blog gefällt, hat für GreatWay-Attitude diesen wunderbaren Artikel geschrieben, in dem sie berichtet wie sie einen Halbmarathon gemeistert hat.
English Version see below
Vor ungefähr einem Jahr trennte ich mich nach einer fast neunjährigen Beziehung mit 26 Jahren von meinem ersten Freund. Wir gingen zum Glück im Guten auseinander, es passte eben einfach nicht mehr zwischen uns, hatten uns nach so vielen Jahren auseinander gelebt und verfolgten nun unterschiedliche Ziele. Ich persönlich hatte, vor allem gegen Ende der Beziehung, häufig das Gefühl, dass ich mein Leben, vor allem im beruflichen Bereich, zwar sehr zielstrebig und konsequent gelebt hatte, mir bis dahin aber noch nicht viele meiner Träume erfüllt hatte. Warum das genau so war wusste ich eigentlich gar nicht. Ich schob es aber vor allem auf die Beziehung und den Wunsch, die gemeinsamen Ziele verfolgen zu können, denen man die eigenen Ziele dann eben auch schon mal unterordnet. Und mir war klar: Das wollte ich in Zukunft anders machen! Herausfinden was meine eigenen Ziele sind und daran arbeiten, dass ich mir diese dann auch erfüllen kann. So schwer konnte das doch gar nicht sein, zu wissen was man will und das dann auch zu verwirklichen?! Also fing ich an, mir für mein Leben bestimmte „Projekte“ vorzunehmen. Das erste Projekt war, dass ich unbedingt wieder skifahren gehen wollte. Das hatte ich in den letzten Jahren komplett aufgegeben, da mein Freund kein Interesse daran gehabt hatte und ich mich ganz allein auch nicht dazu motivieren konnte. Gesagt getan: Skier, die dazu passenden Schuhe und der Rest des Zubehörs wurden gekauft und so fuhr ich im letzten Winter häufig nach der Arbeit bei Flutlicht noch bis um 22 Uhr Ski, bei Wind und Wetter. Das war eine super Zeit, ich lernte dabei viele tolle Menschen kennen und somit musste bald ein neues Projekt für die schneefreie Jahreszeit her. Das erste war ja ein voller Erfolg gewesen und hatte mir nur gute Erfahrungen beschert, war doch eigentlich ganz leicht, einfach mal was für sich zu tun...
Da ich gerne zum Wandern und Bergsteigen in die Alpen fahre, plante ich mir dies als Urlaub für die Sommerferien, vorher wollte ich aber auf alle Fälle meine Kondition verbessern, weshalb ich damit begann ein bis zwei mal in der Woche eine kleine Runde joggen zu gehen. Bald lief ich regelmäßig an zwei Tagen in der Woche, die Kilometerzahlen stiegen stetig an. Recht schnell wurden meine Runden auch mal acht, neun, dann zehn Kilometer lang und ich bekam riesigen Spaß daran, auch weil ich merkte, dass das Laufen ein toller Ausgleich zum Arbeits-, Alltags- und Studienstress für mich darstellte. Somit wurde aus dem netten Ausgleich bald ein richtiges Hobby und die Idee einen Halbmarathon mitzulaufen entstand und festigte sich. Damit ich mich am Ende dann nicht noch davor drücken konnte meldete ich mich schon im Januar für den Halbmarathon in Würzburg an und erzählte dummerweise allen meinen Freunden und Bekannten davon. So, wie wenn man eine Diät macht oder mit dem Rauchen aufhören möchte und es allen erzählt, damit die Hemmschwelle größer ist wieder damit anzufangen und „rückfällig“ zu werden. Nur leider fangen viele Menschen trotzdem wieder mit dem Rauchen an oder ziehen ihre Diät nicht so konsequent durch und auch ich musste feststellen, dass das Training für einen Halbmarathon dann doch etwas anderes ist, als die fünf bis zehn Kilometer die ich am Abend sonst mal so nebenbei gelaufen war. Vier mal in der Woche Laufen zu gehen, am Wochenende auch mal Strecken von 18 oder mehr Kilometern, an zwei Tagen Tempo- oder Intervallläufe, damit man schneller wird und der Körper sich an die Distanz und die Geschwindigkeit gewöhnen kann. Aber ich dachte mir: Wenn, dann richtig! Eine Zeit unter 2:15:00 dürfte doch mit der entsprechenden Disziplin machbar sein. Und so stieg ich dann Anfang des Jahres auch hochmotiviert ins Training ein. Während meine Freunde am Wochenende Feiern waren und danach ausschliefen stand ich früh auf um meine großen Runden zu laufen, unter der Woche ging ich nach 12 Stunden Arbeit manchmal noch um 23 Uhr raus. Leider lief dann in den letzten Wochen vor dem Wettkampf gar nichts mehr so rund wie am Anfang: eine Erkältung jagte die nächste, dann tat das Knie weh, dann die Wade. Es war einfach immer irgendwas, weshalb ich das Training aussetzen musste oder zumindest nicht so durchziehen konnte, wie ich mir das vorgestellt hatte. Die Wochen gingen vorbei, eine nach der anderen und vier Wochen vor dem Halbmarathon hätte ich am liebsten alles hingeschmissen. Aus, vorbei, nie wieder Laufen gehen, keine Lust mehr auf den blöden Scheiß... aber bis hierher war ich immerhin schon gekommen. Also sagte ich mir etwas, was eigentlich gar nicht zu meiner sonst so disziplinierten und zielstrebigen Art passt: Dabei sein ist alles, du läufst den Halbmarathon auf jeden Fall mit, egal welche Zeit du dafür brauchst! Also trainierte ich nur noch, wenn ich mich gut fühlte und genug Zeit dafür hatte, auch wenn ich dann den ein oder anderen Lauf ausfallen lassen musste oder er kürzer wurde als geplant. Am Wochenende ging ich wieder mehr mit meinen Freunden feiern, wenn ich das Verlangen danach hatte und einfach mal tanzen und meinen Spaß haben wollte. Mein Gefühl im Hinblick auf den Lauf wurde dadurch ehrlich gesagt aber auch nicht wirklich besser. Eine Woche vorher wurde ich langsam aufgeregt und von Tag zu Tag wandelte sich die Aufregung dann in Angst um. Was, wenn ich die Strecke nicht durchlaufen könnte und dann gar nicht erst ins Ziel kommen würde, weil ich durch das inkonsequente Training noch nicht genug Ausdauer habe? Immerhin war ich bisher noch nie 21 km am Stück gelaufen und erst recht nicht im Renntempo. Was, wenn mir das Knie oder die Wade weh tun würde? Oder wenn ich vor dem Lauf etwas wichtiges vergessen oder mich am Ende dann noch verlaufen würde?... Ich glaube, dass die Menschen um mich herum alle schon ein wenig genervt waren, von meiner ständigen Nervosität. Am Ende würde ich doch eh nur wissen, wie das alles ist, wenn ich einfach mitlaufen würde, da ging wohl kein Weg mehr dran vorbei. Also fuhr ich am 15. Mai gemeinsam mit meinen Eltern und zwei guten Freunden um 7 Uhr in der Früh nach Würzburg um, trotz meines schlechten Bauchgefühls und meiner irren Aufregung, einfach mitzulaufen. Vor dem Start war ich dann so gespannt, dass ich fast geplatzt wäre, aber die Stimmung war so gut und die Leute um mich herum so nett, dass ich mich plötzlich einfach nur noch freute, dass ich dort sein und gemeinsam mit all den anderen Menschen teilnehmen konnte. Ganz egal, was ich für eine Zeit haben würde... bis zu diesem Zeitpunkt war es einfach schon ein tolles Erlebnis gewesen. Nachdem ich über die Startlinie gelaufen war musste ich mich ganz schön kontrollieren, dass ich mich von den Menschen und der Musik am Straßenrand nicht zu sehr dazu verleiten ließ zu schnell zu laufen. Sonst würde es am Ende dann sehr schwer für mich werden, das wusste ich bereits aus den 100 Laufbüchern, die ich im Vorfeld gelesen hatte. Nach den ersten zehn Kilometern fühlte ich mich noch erstaunlich gut, obwohl ich bereits viel schneller war, als ich mir ursprünglich vorgenommen hatte. Eigentlich rechnete ich nach jedem Kilometer damit, dass ich bald den großen Einbruch haben würde in dessen Folge ich mich dann nur noch ins Ziel schleppen könnte. Aber es lief... also ich lief. Immer weiter, bis zum Kilometer 15. Ab da würde es laut Streckenplan nicht mehr bergauf gehen und die letzten sechs Kilometer würde ich jetzt sicher auch noch überleben. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich wirklich gut in der Zeit war und mit Sicherheit... was für eine unglaubliche Überraschung... unter 2:15:00 im Ziel ankommen würde. Also war alles, was ich jetzt noch an Geschwindigkeit drauflegen konnte ein Bonus zum Erreichen meines persönlichen Ziels an das ich eigentlich ja eh schon nicht mehr geglaubt hatte. Verrückt. Zwei Stunden zuvor hatte ich immerhin noch Angst gehabt, ob ich es überhaupt bis zum 21. Kilometer durchziehen könnte. Die letzten Kilometer war ich dann wirklich super motiviert und lief wesentlich schneller, als ich im Training überhaupt jemals gelaufen war. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich doch sehr erleichtert war, als ich mich dann plötzlich schon auf der Zielgeraden wiederfand. Nachdem ich die Ziellinie überquert hatte wichen alle Anspannung und Anstrengung der letzten Tage und Wochen einem totalen Glücksgefühl, erst recht, als ich sah, dass ich die 21,1 km wirklich in der für mich nahezu unglaublichen Zeit von 2:00:17 gelaufen war. Ich konnte es plötzlich gar nicht mehr fassen, dass ich in den letzten Wochen so wenig an mich geglaubt hatte und mein falscher Ehrgeiz fast dafür gesorgt hätte, dass ich die ganze Sache schon vorher absage. Und im Nachhinein wurde mir auch klar, dass nicht meine Beziehung oder mein damaliger Freund dafür gesorgt hatten, dass ich meine eigenen Ziele in den letzten Jahren nicht verfolgt hatte, sondern ich selbst. Allein die eigenen Ziele und Wünsche herauszufinden ist meiner Meinung nach schon eine große Aufgabe. Diese dann auch bis zum Ende zu verfolgen ist sicher eine noch größere Herausforderung, denn die Gefahr, dass man sich selbst dabei enttäuschen und den eigenen Erwartungen nicht entsprechen könnte ist einfach riesig und ich glaube, dass mir diese Tatsache in der Vergangenheit ziemlich viel Angst gemacht hat. Immerhin hätte ich es am Ende auf niemand anderen schieben können als auf mich selbst.
Im Herbst werde ich wieder einen Halbmarathon mitlaufen. Zielzeit: einfach nur ankommen, aber bitte unter 02:00:00 ;-)
Vor ungefähr einem Jahr trennte ich mich nach einer fast neunjährigen Beziehung mit 26 Jahren von meinem ersten Freund. Wir gingen zum Glück im Guten auseinander, es passte eben einfach nicht mehr zwischen uns, hatten uns nach so vielen Jahren auseinander gelebt und verfolgten nun unterschiedliche Ziele. Ich persönlich hatte, vor allem gegen Ende der Beziehung, häufig das Gefühl, dass ich mein Leben, vor allem im beruflichen Bereich, zwar sehr zielstrebig und konsequent gelebt hatte, mir bis dahin aber noch nicht viele meiner Träume erfüllt hatte. Warum das genau so war wusste ich eigentlich gar nicht. Ich schob es aber vor allem auf die Beziehung und den Wunsch, die gemeinsamen Ziele verfolgen zu können, denen man die eigenen Ziele dann eben auch schon mal unterordnet. Und mir war klar: Das wollte ich in Zukunft anders machen! Herausfinden was meine eigenen Ziele sind und daran arbeiten, dass ich mir diese dann auch erfüllen kann. So schwer konnte das doch gar nicht sein, zu wissen was man will und das dann auch zu verwirklichen?! Also fing ich an, mir für mein Leben bestimmte „Projekte“ vorzunehmen. Das erste Projekt war, dass ich unbedingt wieder skifahren gehen wollte. Das hatte ich in den letzten Jahren komplett aufgegeben, da mein Freund kein Interesse daran gehabt hatte und ich mich ganz allein auch nicht dazu motivieren konnte. Gesagt getan: Skier, die dazu passenden Schuhe und der Rest des Zubehörs wurden gekauft und so fuhr ich im letzten Winter häufig nach der Arbeit bei Flutlicht noch bis um 22 Uhr Ski, bei Wind und Wetter. Das war eine super Zeit, ich lernte dabei viele tolle Menschen kennen und somit musste bald ein neues Projekt für die schneefreie Jahreszeit her. Das erste war ja ein voller Erfolg gewesen und hatte mir nur gute Erfahrungen beschert, war doch eigentlich ganz leicht, einfach mal was für sich zu tun...
Da ich gerne zum Wandern und Bergsteigen in die Alpen fahre, plante ich mir dies als Urlaub für die Sommerferien, vorher wollte ich aber auf alle Fälle meine Kondition verbessern, weshalb ich damit begann ein bis zwei mal in der Woche eine kleine Runde joggen zu gehen. Bald lief ich regelmäßig an zwei Tagen in der Woche, die Kilometerzahlen stiegen stetig an. Recht schnell wurden meine Runden auch mal acht, neun, dann zehn Kilometer lang und ich bekam riesigen Spaß daran, auch weil ich merkte, dass das Laufen ein toller Ausgleich zum Arbeits-, Alltags- und Studienstress für mich darstellte. Somit wurde aus dem netten Ausgleich bald ein richtiges Hobby und die Idee einen Halbmarathon mitzulaufen entstand und festigte sich. Damit ich mich am Ende dann nicht noch davor drücken konnte meldete ich mich schon im Januar für den Halbmarathon in Würzburg an und erzählte dummerweise allen meinen Freunden und Bekannten davon. So, wie wenn man eine Diät macht oder mit dem Rauchen aufhören möchte und es allen erzählt, damit die Hemmschwelle größer ist wieder damit anzufangen und „rückfällig“ zu werden. Nur leider fangen viele Menschen trotzdem wieder mit dem Rauchen an oder ziehen ihre Diät nicht so konsequent durch und auch ich musste feststellen, dass das Training für einen Halbmarathon dann doch etwas anderes ist, als die fünf bis zehn Kilometer die ich am Abend sonst mal so nebenbei gelaufen war. Vier mal in der Woche Laufen zu gehen, am Wochenende auch mal Strecken von 18 oder mehr Kilometern, an zwei Tagen Tempo- oder Intervallläufe, damit man schneller wird und der Körper sich an die Distanz und die Geschwindigkeit gewöhnen kann. Aber ich dachte mir: Wenn, dann richtig! Eine Zeit unter 2:15:00 dürfte doch mit der entsprechenden Disziplin machbar sein. Und so stieg ich dann Anfang des Jahres auch hochmotiviert ins Training ein. Während meine Freunde am Wochenende Feiern waren und danach ausschliefen stand ich früh auf um meine großen Runden zu laufen, unter der Woche ging ich nach 12 Stunden Arbeit manchmal noch um 23 Uhr raus. Leider lief dann in den letzten Wochen vor dem Wettkampf gar nichts mehr so rund wie am Anfang: eine Erkältung jagte die nächste, dann tat das Knie weh, dann die Wade. Es war einfach immer irgendwas, weshalb ich das Training aussetzen musste oder zumindest nicht so durchziehen konnte, wie ich mir das vorgestellt hatte. Die Wochen gingen vorbei, eine nach der anderen und vier Wochen vor dem Halbmarathon hätte ich am liebsten alles hingeschmissen. Aus, vorbei, nie wieder Laufen gehen, keine Lust mehr auf den blöden Scheiß... aber bis hierher war ich immerhin schon gekommen. Also sagte ich mir etwas, was eigentlich gar nicht zu meiner sonst so disziplinierten und zielstrebigen Art passt: Dabei sein ist alles, du läufst den Halbmarathon auf jeden Fall mit, egal welche Zeit du dafür brauchst! Also trainierte ich nur noch, wenn ich mich gut fühlte und genug Zeit dafür hatte, auch wenn ich dann den ein oder anderen Lauf ausfallen lassen musste oder er kürzer wurde als geplant. Am Wochenende ging ich wieder mehr mit meinen Freunden feiern, wenn ich das Verlangen danach hatte und einfach mal tanzen und meinen Spaß haben wollte. Mein Gefühl im Hinblick auf den Lauf wurde dadurch ehrlich gesagt aber auch nicht wirklich besser. Eine Woche vorher wurde ich langsam aufgeregt und von Tag zu Tag wandelte sich die Aufregung dann in Angst um. Was, wenn ich die Strecke nicht durchlaufen könnte und dann gar nicht erst ins Ziel kommen würde, weil ich durch das inkonsequente Training noch nicht genug Ausdauer habe? Immerhin war ich bisher noch nie 21 km am Stück gelaufen und erst recht nicht im Renntempo. Was, wenn mir das Knie oder die Wade weh tun würde? Oder wenn ich vor dem Lauf etwas wichtiges vergessen oder mich am Ende dann noch verlaufen würde?... Ich glaube, dass die Menschen um mich herum alle schon ein wenig genervt waren, von meiner ständigen Nervosität. Am Ende würde ich doch eh nur wissen, wie das alles ist, wenn ich einfach mitlaufen würde, da ging wohl kein Weg mehr dran vorbei. Also fuhr ich am 15. Mai gemeinsam mit meinen Eltern und zwei guten Freunden um 7 Uhr in der Früh nach Würzburg um, trotz meines schlechten Bauchgefühls und meiner irren Aufregung, einfach mitzulaufen. Vor dem Start war ich dann so gespannt, dass ich fast geplatzt wäre, aber die Stimmung war so gut und die Leute um mich herum so nett, dass ich mich plötzlich einfach nur noch freute, dass ich dort sein und gemeinsam mit all den anderen Menschen teilnehmen konnte. Ganz egal, was ich für eine Zeit haben würde... bis zu diesem Zeitpunkt war es einfach schon ein tolles Erlebnis gewesen. Nachdem ich über die Startlinie gelaufen war musste ich mich ganz schön kontrollieren, dass ich mich von den Menschen und der Musik am Straßenrand nicht zu sehr dazu verleiten ließ zu schnell zu laufen. Sonst würde es am Ende dann sehr schwer für mich werden, das wusste ich bereits aus den 100 Laufbüchern, die ich im Vorfeld gelesen hatte. Nach den ersten zehn Kilometern fühlte ich mich noch erstaunlich gut, obwohl ich bereits viel schneller war, als ich mir ursprünglich vorgenommen hatte. Eigentlich rechnete ich nach jedem Kilometer damit, dass ich bald den großen Einbruch haben würde in dessen Folge ich mich dann nur noch ins Ziel schleppen könnte. Aber es lief... also ich lief. Immer weiter, bis zum Kilometer 15. Ab da würde es laut Streckenplan nicht mehr bergauf gehen und die letzten sechs Kilometer würde ich jetzt sicher auch noch überleben. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich wirklich gut in der Zeit war und mit Sicherheit... was für eine unglaubliche Überraschung... unter 2:15:00 im Ziel ankommen würde. Also war alles, was ich jetzt noch an Geschwindigkeit drauflegen konnte ein Bonus zum Erreichen meines persönlichen Ziels an das ich eigentlich ja eh schon nicht mehr geglaubt hatte. Verrückt. Zwei Stunden zuvor hatte ich immerhin noch Angst gehabt, ob ich es überhaupt bis zum 21. Kilometer durchziehen könnte. Die letzten Kilometer war ich dann wirklich super motiviert und lief wesentlich schneller, als ich im Training überhaupt jemals gelaufen war. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich doch sehr erleichtert war, als ich mich dann plötzlich schon auf der Zielgeraden wiederfand. Nachdem ich die Ziellinie überquert hatte wichen alle Anspannung und Anstrengung der letzten Tage und Wochen einem totalen Glücksgefühl, erst recht, als ich sah, dass ich die 21,1 km wirklich in der für mich nahezu unglaublichen Zeit von 2:00:17 gelaufen war. Ich konnte es plötzlich gar nicht mehr fassen, dass ich in den letzten Wochen so wenig an mich geglaubt hatte und mein falscher Ehrgeiz fast dafür gesorgt hätte, dass ich die ganze Sache schon vorher absage. Und im Nachhinein wurde mir auch klar, dass nicht meine Beziehung oder mein damaliger Freund dafür gesorgt hatten, dass ich meine eigenen Ziele in den letzten Jahren nicht verfolgt hatte, sondern ich selbst. Allein die eigenen Ziele und Wünsche herauszufinden ist meiner Meinung nach schon eine große Aufgabe. Diese dann auch bis zum Ende zu verfolgen ist sicher eine noch größere Herausforderung, denn die Gefahr, dass man sich selbst dabei enttäuschen und den eigenen Erwartungen nicht entsprechen könnte ist einfach riesig und ich glaube, dass mir diese Tatsache in der Vergangenheit ziemlich viel Angst gemacht hat. Immerhin hätte ich es am Ende auf niemand anderen schieben können als auf mich selbst.
Im Herbst werde ich wieder einen Halbmarathon mitlaufen. Zielzeit: einfach nur ankommen, aber bitte unter 02:00:00 ;-)
Reaching Goals and setting Expectations could put pressure on oneself and could make you really successful as well. Tina from Hesse, Germany, a friend who like my blog, has written this wonderful article for GreatWay-Attitude, in which she let us know how she masted a half-marathon
Approximately a year ago a get apart from a almost nine year relationship from my first boyfriend, with 26 years. Thankfully we split up well, it hasn't harmonized anymore after all these years and we followed different goals. For me, at the end of this relationship, it often feels that my professional life was fulfilling, goal-oriented and consistent but I haven't fulfilled many of my dreams. I can't say exactly why this feeling occurs. I blamed the relationship and the desire to reach shared goals in which you have to fit in your personal destiny. And one thing was clear to me: I would like to change this for my future. Find out my own goals and work on it to fulfill them. It couldn't be that difficult to know what you would like to achieve and go for it?! So I defined some “projects” for my life. The first project was to go skiing. I gave it up for the last years cause my boyfriend hasn't any interest in it and I couldn't motivate myself for it. No sooner said than done: Skies, Boots and equipment bought and often after work I went skiing until 10pm, regardless of wind and weather conditions. Those were great times and I met lot of nice people. But soon there has to be a new project for the snow-free seasons. The first one was a great success and shared me many great experiences, it was such simple to do something for myself...
Because I really like to go for hiking and mountain climbing in the alps, I scheduled this for my summer holidays. In advance, to increase my stamina, I began running a small round, once or twice a week. Soon I was running constantly twice a week and the number of kilometers increased. My rounds reached eight, nine and ten kilometers and I received lots of fun also cause I got a great balance to my job- and everyday life as well as to my study stress. Because of this, this nice balancing activity established to a hobby and the idea to join a half-marathon was created gets tightening. Do not shrink out of it I registered already in January this year for a half-marathon in Würzburg, Germany, and stupidly I told all my friends about it. As, if you doing a diet or stop smoking and tell everybody about it, to enlarge the inhibition threshold if I would begin to fall in relapse. Nevertheless many people begin to smoke again and to not keep their diet consequent and also I had to notice that half-marathon training is something different then going out for a 5-10 kilometer run casually at evenings. It was now four to four times a week running, distances up to 18km at the weekends, and on two days speed and interval runs to increase speed and let the body becoming used to the speed. But I thought: If I go for it, I go straight! A time under 2:15:00 must be possible with the appropriate discipline. Because of this I jumped highly motivated into the running training. While my friends went at the weekends partying and sleeping in I get out to do my big rounds. During the weeks I went sometimes after an 12 hours workday out at 11pm to run. Unfortunately the weeks before the competition nothing gets that round as it was at the beginning of my preparation. One cold was tracking another, the knee begins to hurt followed by a hurting calf. It was all the time something that prevents me to do the training or not let me do it the way I imagined it. The weeks passed, one after another, and four weeks before the half-marathon I felt almost pleasurable to quiet. Over, gone, never running again, no joy about this stupid shit... but after all, I made it all the way up in the training process. So I said something to myself what was unfamiliar to my disciplined and ambitious personality: It's taking part that counts, whatever happens you will join the half-marathon, regardless about the time it will take you. So I continued my training only if I felt good enough and had time therefore even if I had to quiet or shorten on or another training run. On the weekends I started partying again when I felt for it and would like to dance or have fun with friends. Honestly, this doesn't created a better feeling in point of view of the planned run. One week before the half-marathon I got nervous and from day to day the nervousness transformed more and more into anxiety. What if I'm not able to run all the way along and couldn't reach the goal because the stamina is not big enough after the inconsequent training? After all I never run 21 kilometers at once, at least not in a competition speed. What if my knees or calves would begin to hurt? Or if I would forget something important before the run and couldn't start for that reason?
I think the people around me where irritated by my constantly nervousness. At the end, the only way to achieve my goal is to take place, there is no way out. So, on May 15 I made myself, together with my parents and two friends at 7 am on the way to Würzburg to just go for it, in spite of my poor gut instinct. Just before the start I was such stiff that I almost exploited, but the atomosphere was that good and the people that friendly that I immediately just looked forward and enjoyed it to take part with all the other people. Regardless of the time I will get, up to this moment, it was a great experience. After I passed the starting line I have to take control about myself to not getting encouraged to much from the people on the side of the street as well as the music to speed up to much. Otherwise it would be difficult to continue at the end of the race, a notice that I took out of the 100 running-books I have read in advance for preparation. After the first 10km I felt astonishing good although I was faster than planned. Actually, I thought after each kilometer to burn down and just carry myself to the goal. But my mood was running – so I was running. Further and further, up to kilometer 15. Up there, according to the track plan, there were no more uphill passages and for sure I would survive the lasrt six kilometers. A view on my watch told me that I was good in time which increased confidence, to my surprise, that a time under 2:15:00 would be achieved. So, everything I could add on speed would be a bonus to my personal goal that actually felt a little bit in the background before. Crazy. Two hours before I had fear after all to achieve the 21 kilometers. The last kilometers I got super motivated and was running way faster then I was ever running at the trainings. To be honest I also have to mention that I was very relieved when I found myself on the home stretch. After I crossed the goal line all the effort and tightness I took the last weeks and month were transformed into total happiness. More then ever as I saw that I mastered the 21.1 kilometers in an almost unbelievable time of 2:00:17. I coudln't believe that my self confidence decreased that much within the last weeks and that my false ambitions almost drove me that far to cancel thing in advance. Afterwards it becomes clear to me that not my relationship or past boyfriend where the reason that I haven't gone along my goals the past years but it was myself who had to take response therefor. Finding out your own goals and desires is alone a big mission at all. Following that until achievement is a even bigger challenge because the danger to disappoint yourself or not meeting your expectations is massive and I think that this fact creates lots of anxiety in my past. After all at the end I couldn't blame anyone else, only myself.
This fall I wanna go for a half-marathon again. Goal: Just reach the goal, but please under 02:00:00 ;-)
Saturday, June 11, 2011
An Eye-Opening Evening in an Indian-Slum
Me and Rakesh |
Deutsche Version siehe unten.
Rakesh is a good boy, all the neighbors in the slum colony said, while he walked with me around the place in Jaipur the capital of the state Rajastan in India. On my right hand side were buildings, mostley concrete sheds, and on the left hand sight were just flat, there were some fires, some waters, and pigs and goats are freely around. All the people great me, kids waved and asked me about my name and where I'm from. In shorts, a blue t-shirt, skateshoes and a big backpack, sometimes even my camera around my chest, it was a clear case that I attract attention.
Here in Jaipur I was with a group of 23 Volunteers, all Europeans under 30 who had introduction classes for their volunteers projects following the next weeks in North-India. While all the rest of my group decided to go to the Taj Mahal I decided not to go there, even if this was a hard decision. I preferred to stay rather in Jaipur where I was transfered to a Volunteers House. There I soon met some other Volunteers and I a really nice guy called Rakesh. He is 24 years old and is a teacher in his home housing settlement. There some kids get education in Maths and English and sit 3 hours each day in the classroom. Rakesh get support from IDEX (Indian Network for Developement Exchange), where he got a Computer for the classroom as well as some Volunteers from oversea. At the moment he got support from Kate, a very good volunteering teacher from San Diego. He asked me for my E-Mail adress and let me know that he is getting briefed here at IDEX how to use a Computer. He offered me to visit his slum and very spontaneous I went with him as well as two other staff-member of Idex, Neha and Mala, who lived also there, to the place. We took a Motor-Rickshaw to the place. The city, which is called “The Pink-City” dipped in a beautiful light in the evening which is enlightened by the desert sun.
Arrived there the people looked at me and great me. Rakesh introduced me to his friend Dular. Dular is a long haired guy, dressed in white with an blue-white bandana and works as a puppet player. He said he wanna show me what he is doing and said that this is good for the karma. So we went to his house and he showed me a place where puppets were made. Rajastan is famous for their puppets and puppet dance and Dular's job is to sell and play with puppets. Then they introduced me to another friend called Vijay. Vijay can't write but he is a good drum player. At his place they began to perform. Rakesh is playing the Harmonium, a indian key-board instrument, Vijay took some drums and Dular performed with puppets. I really felt their spirit as I saw them performing on the floor.
Rakesh plazing the Harmonika, Dular is performing with a puppet and Vijay on the drums |
After this Mala, a young lady who works with Volunteers from IDEX invited me to her house. Her two-and-a-half-year old daughter looked very curious and happy as I came. The small room was very colorful and covered with posters of Bollywood-Stars. At the floor was Malas mother sitting and cut some onions. They offered me to sit down at their bed and served me a soft-drink. The kids from the neighborhood came and we made some photos.
Also Neha invited me and Rakesh to her house. She works for IDEX as well, is a younger looking 18 year old, who will soon attend the university to study finance. Her goal is to get into banking. She used her mobile a lot and always forwarded to me to say hi to some of her friends. Neha served us a nice corn-dish she made and a friend of her made some tea. At the room which is the familys living room and parents sleeping room, was a TV were MTV was on. While we were there the storm went out and soon time later it was on again.
The next stop was to visit Rakesh' school. He opened the classroom and a view students followed us and showed me around. The classroom was a fan-cooled windowless room with yellow painted walls. There were a blackboard as well as some posters and books around and a Computer. Student sit here on the ground and Rakesh, as a very motivated teacher, as well as some volunteers, are offering them the best education available. And the kids their liked the school.
The teacher and his students. |
Just around the corner is Rakesh house. He lives in a small room with his parents and three of his sisters and a niece. The walls were covered by some posters of Gurus and there was a bookshelf with many books and magazines. Rakesh' father, as well as he are reading a lot. Also they have some gurus they are preaching to. As most of the people here their religion is Hinduism. After Rakesh washed his hands he showed me his Om-book as well as his Sonoo, a neckchain they use for praying. Because this book is holy for them they always washing their hands before they touch it. He showed me some drawings of his gods. There is one god who invent everything, a snake-like god who invent the sky for example and another one who stands for education. All the god and Guru pics showed well dressed figures in beautiful scenery. When a Guru comes to town. Rakesh told me, ten-thousands of people show up. Followed by a Hindi-Excurs, Rakesh showed me pictures of his big family and he took his Harmonika and played two songs. Very nice, traditional Indian music. While we chat I found out that Rakesh, as well as I, worked as a bookseller a view years ago.
While we left Rakesh house we met another friend of him. They encouraged me to come around, as a view times before we went through small corridors between concrete-sheds and we land in an office. There were two mattresses were people were siting and in the corner there was a a desk and a guy on the phone was sitting there. It was the major of the slum. I got a seat at a chair in the middle of the room offered and as soon as the Major, who is a PhD, finished his call he asked me a few questions where I come from, what brings me here, what I was doing for a living and what are my visions in life. He liked my answers and told me that he is working in this slum since 15 years and helped them to increase the quality of living as well as improving the electricity. He also runs a puppet factory just around there and invite me to visit his factory any time.
Followed by this visit we went so some other corridors and reached a latter. Rakesh and his friend encouraged me to climb on the roof top of one of the higher shed. It was close to 9pm, it was dark and the moon was shining. On the rooftop floor there were some blankets and a foot big fence was covering it. From there we had a view over the whole slum and I recognized that there was not only a living on the ground floor, people also hung out at the rooftops or had some open sheds. They were doing laundry, eating and chatting to each other from the top. Rakesh' friend told me that he is making music at hotels and making a little money therewith. He haven't been to school and he have some students, who not go to school, to teach them in music. On the rooftop was a 10 year old boy, who learned from him and he spoke English to me. He is good in English and he asked me some geographic, astronomic and cultural questions. In the conversation I mentioned we had different opinions what education belongs. Their opinion is when you learn from the streets you can be smart but you are not educated. In my opinion you can get educated in the streets as well.
Sitting comfortable and relaxed at the blankets there I looked to the night sky and thought how amazing it is, that we all humans live under the same sky and had such a diversity in our lives. At that moment I saw my my favorite star, the 4th star of the Big Dipper constellation which I always see when I'm very happy.
It was amazing what I saw the last hours. On the way back, to be honest, not everything is that convenient, the corridors which are sometimes only covered by wild shaped concrete plates and the drain sometimes are merged together and even my friends told me to watched out I placed my feet a view inches in the wrong direction and stepped with the top of the shoe in the drain. As awkward as this might seems to you., seconds later Rakesh was asking the next neighbor for some water and a can of water did a good job cleaning my shoe.
We went to some other friends and Rakesh organized my ride back. A friend took us by motorbike. Three of us, they offered me the sit in the middle and a helmet. Coming home that night I felt richer in my experience. What I saw was fantastic. This residential area might be supposable way more modest than the place you and I come from, but things are working their and it's definitive a place where good attitude had it's place!
With Rakesh's students at the classroom |
Rakesh ist ein guter Junge, sagten alle Nachbarn hier in diesem Slum, während wir diesen Ort in Jaipur, im Bundesland Rajastan in Indien durchquerten. Auf der rechten Seite waren Gebäude, hauptsächlich Hütten aus Beton und auf der linken Seite war einfach nur eine Freifläche, auf denen ein paar Feuer brannten, etwas Wasser war, sowie Schweine und Ziegen frei herum liefen. All die Leute grüßten mich, Kinder winkten mir zu und fragten mich nach meinen Namen und Herkunft. In Shorts, einen hellblauen T-Shirt, Skateshoes und einen großen Rucksack, teilweise sogar die Kamera um den Körper tragend war es offensichtlich das ich hier aus der Menge heraus stach.
Hier in Jaipur war ich mit einer Gruppe von 23 Voluntären, alles Europäer. Wir hatten hier Einführungskurse für unsere Freiwilligenarbeit die wir in den nächsten Tagen im Norden Indiens antreten möchten. Weil sich der komplette Rest meiner Gruppe dafür entschied, den Taj Mahal zu besichtigen, habe ich mich entschieden nicht mit zu kommen. Auch wenn das eine harte Entscheidung war, zog ich es vor in Jaipur zu bleiben wo ich in ein Voluntärs Haus gebracht wurde. Dort kam ich sehr schnell mit ein paar Voluntären ins Gespräch und ich hab einen netten jungen Mann namens Rakesh kennen gelernt. Er ist 24 Jahre alt und ist Lehrer in jener Siedlung aus der er kommt. Dort werden manche Kinder in Englisch und Mathematik unterrichtet und absolvieren drei Stunden Unterricht jeden Tag. Rakesh bekommt Unterstützung von IDEX (Indian Network for Developement Exchange), von denen er einen Computer für sein Klassenzimmer bekommen hatte sowie Assistenz von Freiwilligen aus dem Ausland. Im Moment bekommt er Unterstützung von Kate, eine sehr gute freiwillig arbeitende Lehrerin aus San Diego. Er fragte mich nach meiner E-Mail Adresse und ließ mich wissen, dass er hier im IDEX Office unterrichtet wird, wie man einen Computer benutzt. Er bot mir an, mir seinen Slum vorzustellen und sehr spontan kam ich mit ihm mit. Gemeinsam mit zwei anderen IDEX Mitarbeitern, die ebenfalls dort wohnen, Neha und Mala, sind wir mit einer Motor-Rikscha dort hingefahren. Die Stadt, die als „Pnik-City“ bekannt ist abends in ein wunderschönes Licht getaucht und erleuchtet von der sich sinkenden Wüstensonne.
Dort angekommen haben sich die Blicke der Leute auf mich gerichtet und ich wurde von überall begrüßt. Rakesh hat mir seinen Freund Dular vorgestellt. Dular ist ein langhaariger junger Mann, gekleidet in weiss und einem blau-weissen Bandana und arbeitet als Puppenspieler. Er sagte das er mir zeigen möchte was er macht und ließ mich wissen, dass dies gut fürs Karma ist. Also sind wir zu seinem Haus gegangen und er zeigte mir wie die Puppen hergestellt werden. Rajastan ist berühmt für, auf Fäden tanzenden, Stoffpuppen und Dulars Job ist es sowohl Puppen zu verkaufen als auch Performances mit ihnen darzubieten. Anschließend wurde mir deren Freund, Vijay vorgestellt. Vijay kann nicht schreiben aber ist ein sehr guter Trommler. Als wir in seinem Raum angekommen sind hat das Trio begonnen mir etwas vor zu führen. Rakesh sopielt Harmonium, ein indisches Orgel-Instrument, Vijay improvisierte auf einer Trommel und Dular ließ eine Puppe tanzen. Ich konnte regelrecht den positiven Spirit spüren als ich die Darbietung der drei Jungs am Boden sah.
Weiter ging es zu Mala, eine junge Lady die für Idex arbeitet, hat mich in ihr Haus eingeladen. Ihre zweieinhalb-jährige Tochter sah total neugierig und glücklich aus, als ich eintrat. Der kleine Raum war sehr farbenfroh und an den Wänden befanden sich Poster von Bollywood-Stars. Am Fußboden saß Malas Mutter die gerade Zwiebel schnitt. Mir wurde ein Platz am Bett angeboten und mir wurde ein Soft-Drink gereicht. Die Kinder aus der Nachbarschaft kamen alle herein und wir haben ein paar Fotos gemacht.
Me with Mala and Neha, two very friendly ladies! |
Auch Neha, eine weitere IDEX Mitarbeiterin die wenige Häuser weiter wohnt hat Rakesh und mich zu ihr nach Hause eingeladen. Die jünger aussehende 18-jährige wird demnächst eine Universität besuchen um Finance zu studieren. Ihr Ziel ist es im Bankwesen zu arbeiten. Oft hat sie ihr Handy benutzt und hat es mir weiter gereicht um ihren Freunden Hallo zu sagen. Neha hat für eine Schale mit einer guten Getreide-Mahlzeit zubereitet und eine Freundin von ihr hat uns Tee serviert. In dem Raum, der als Schlaf- und Wohnzimmer der Familie diente war auch ein Fernseher auf den MTV lief. Als wir dort waren ging auch der Strom aus, doch Sekunden später war dieser wieder am laufen.
Der nächste Stopp war ein Besuch in Rakeh' Schule. Er öffnete das Klassenzimmer und ein paar seiner Schüler, die uns am Weg gefolgt sind, kamen mit. Das Klassenzimmer war ein Ventilator gekühlter, fensterloser Raum mit gelben Wänden. Es gab eine Tafel, ein paar Bücher und an den Wänden hingen ein paar Poster. Die Schüler sitzen hier am Flur und Rakesh, als ein sehr motivierter Lehrer, sowie ein paar Voluntäre bieten hier die bestmögliche Bildung an. Und die Kinder hier mögen ihre Schule.
Gleich um die Ecke ist Rakesh Haus. Er lebt mit seinen Eltern, drei Schwestern und einer Nichte in einem kleinen Raum. Die Wände waren mit Postern von Gurus verziert und es gab ein Bücherregal. Rakesh' father sowie er lesen eine Menge. Die beiden haben unterschiedliche Gurus zu denen sie beten. So wie die meisten Menschen hier ist ihre Religion Hinduismus. Nachdem sich Rakesh die Hände gewaschen hat, zeigte er mir sein Om-Buch sowie seine Sonoo, eine Halskette, die zum Beten benutzt wird. Weil das Buch heilig für sie ist waschen sich die Leute stets die Hände bevor sie es angreifen. Er zeigte mir Zeichnungen seiner Götter. Da gibt es einen Gott der alles erfunden hatte, ein schlangenartiger Gott der u.a. den Himmel erfunden hatte oder einen anderen Gott der für Bildung steht. Alle Gott- und Guru- Bilder zeigten gut gekleidete Geschöpfe, umgeben von einer wunderschönen Landschaft. Wenn ein Guru in die Stadt kommt, ließ mich Rakesh wissen, versammeln sich zehntausende Menschen um ihn anzuhören. Nach dem Hinduismus-Exkurs zeigte mir Rakesh Fotos seiner großen Familie und setzte sich an seine Harmonika um mir zwei Liefer vor zu spielen. Sehr nette, traditionelle indische Musik. Während wir uns unterhalten haben, fand ich heraus, das Rakesh, genau wie ich, in der Vergangenheit als Buchhändler tätig war.
Rakesh with his Om book and Sonoo. Top on the left is a poster of his Guru. |
Als wir sein Haus verlassen haben, haben wir einen anderen Freund von ihm getroffen. Dieser forderte uns auf, mit zu kommen. Wie ein paar Mal zuvor streiften wir doch dünne Gänge zwischen den Beton-Hütten und wir landeten in einem kleinen Büro. Es gab Matratzen auf denen Leute saßen, in der Mitte des Raumes war ein Stuhl, den man mir anbot und in der Ecke war ein kleiner Schreibtisch an dem ein Mann am Telefon saß. Es war der Bürgermeister dieses Slums. Er war Doktor und als er sein Telefonat beendet hatte, stellte er mir ein paar Fragen, von wo ich komme, was mich hier her bringt, was ich beruflich mache und was für Visionen ich in meinem Leben hatte. Ihm gefielen meine Antworten und er erzählte mir, dass er seit 15 Jahren hier im Slum arbeitet, half die Lebensqualität zu verbessern sowie das Stromnetz zu erweitern und zu verbessern. Außerdem besitzt er eine Puppenfabrik, gleich um die Ecke und er lud mich ein, diese jederzeit zu besichtigen.
Gefolgt von diesem Besuch haben wir weitere schmale Gänge durchquert und sind an einer Leiter angekommen. Ich wurde aufgefordert auf das Dach, dieser etwas höheren Hütte zu klettern. Es war kurz vor neun Uhr abends, es war dunkel und der Mond schien. Die Dachterrasse war von einer ca. halben Meter hohen Wand umgrenzt. Von dort aus hatten wir eine Aussicht über den gesamten Slum und ich stellte fest, das nicht nur im Erdgeschoss, sondern auch auf über den Dächern reges Treiben herrschte und das sich die Menschen auch auf den Dächern und offenen Hütten nieder ließen. Sie hingen dort ihre Wäsche auf, aßen und unterhielten sich von Dach zu Dach. Rakesh' Freund erzählte mir, das er in Hotels Musik machte und dadurch ein bisschen Geld verdient. Er ist nie zur Schule gegangen und er hat ein paar Schüler denen er das Musik machen beibringt. Diese Kinder gehen ebenfalls nicht zur Schule. Mit am Dach war ein 10-jähriger Junge, der von ihm lernte und gutes Englisch sprach und mir ein paar Fragen aus den Bereichen Geographie, Astronomie und Kultur stellte. In diesem Dialog stellte ich fest das die Leute hier und ich anderer Meinung sind was Bildung betrifft. Deren Meinung ist, wenn du von der Straße lernst, bist du zwar schlau aber nicht gebildet und meine Meinung ist das du auf der Straße auch Bildung bekommen kannst.
Als ich dort komfortabel und entspannt auf einer Decke saß, schaute ich zum Nachthimmel hinauf und dachte wie faszinierend es ist, das wir Menschen alle unter dem selben Himmel leben und doch so viel Vielfalt in unseren Leben haben. In diesen Moment sah ich meinen Lieblingsstern, der 4. Stern des Großen Wagens, den ich immer sehe wenn es mir richtig gut ging.
Es war erstaunlich was ich die letzten Stunden gesehen hatte. Auf den Weg zurück musste ich mir dennoch eingestehen, das nicht alles so komfortabel ist, wie ich es gewohnt bin. Die Gänge, die teilweise mit einfachen Betonplatten bedeckt sind und der Abwasserkanal gehen manchmal ineinander über, und obwohl mich meine Freunde aufforderten vorsichtig zu sein, platzierte ich meinen Fuß weniger Zentimeter in die falsche Richtung und tappte mit meiner Schuhspitze in den Abwasserkanal. So ekelig wie sich das vielleicht für euch anhört, nur wenige Augenblicke später hat Rakesh den nächsten Nachbar nach etwas Wasser gefragt und eine Kanne Wasser hatte einen guten Job geleistet, meinen Schuh zu reinigen.
Wir sind zu weiteren Freunden von Rakesh gegangen und er hat meinen Heimweg organisiert. Ein Freund fuhr uns per Motorrad. Wir fuhren zu dritt. Ich bekam den mittleren Platz angeboten und mir wurde ein Helm geliehen. Als ich diesen Abend nach Hause kam fühlte ich mich ein wenig reicher in meiner Erfahrung. Was ich sah war einfach fantastisch. Diese Slum-Ansiedlung ist wahrscheinlich sehr viel einfacher gehalten als jener Ort an dem du und ich wohnst, allerdings funktionieren hier die Dinge und es ist definitv ein Ort voller Good-Attitude!
All the kids are such friendly, asking questions and are curious! |
Friday, June 10, 2011
5 Ways to Be Happier at Work
Great article at John Gordons Blog: http://www.jongordon.com/blog/2011/06/06/5-ways-to-be-happier-at-work/#respond
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